Integration durch Medienbildung
In den vergangenen Jahren befinden sich so viele Menschen auf der Flucht wie seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr.
Nach dem Report 2014 des Uno-Flüchtlingshilfswerks sind weltweit fast 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Dabei handelt es sich um Flüchtlinge, die ihre Heimat verlassen mussten, und um Vertriebene innerhalb ihres eigenen Landes.
Die traurige Liste der Länder, aus denen die meisten Menschen vor Armut und Bürgerkrieg fliehen, führt Syrien an.
Die Europäische Union und somit auch die Bundesrepublik Deutschland sind von den Flüchtlingsströmen besonders betroffen.
Die Nutzung der Nachrichtenmedien wie Radio und Fernsehen spielen für auf der Flucht befindliche Menschen ebenso eine große Rolle wie die persönliche Nutzung des Internets und des Smartphones.
In Deutschland prägt ein offener und spielerischer Gebrauch das Bild der Smartphonenutzung. In vielen anderen Gegenden der Welt verhält es sich anders. Smartphones stehen dort nicht zusätzlich zu Festnetztelefon, Fax und funktionierender Briefpost zur Verfügung, sondern stattdessen, wenn wir vor allem die Medien-Infrastruktur und die Bedeutung des Smartphones für die Menschen in Afrika betrachten.
Für viele Flüchtlinge schließlich ist solch ein Gerät unentbehrlich in einem existenziellen Sinne: Ohne Smartphone ist die ohnehin mit immensen Gefahren behaftete wochen- und monatelange Flucht nahezu unmöglich.
Es dient dazu, Informationen über Fluchtrouten, Grenz- und Polizeikontrollen zu erhalten, Schleuser zu finden und deren Anweisungen zu empfangen, Geldtransfers zu bewerkstelligen, sich mittels GPS zurecht zu finden und Texte zu übersetzen. Neben den Papieren ist das Smartphone für viele Flüchtlinge nicht nur das wertvollste, sondern auch das einzige Eigentum.
Menschen, die nach Deutschland geflohen sind und bei uns integriert werden müssen, bedürfen unserer Betreuung. Schule übernimmt in diesem Sinne eine wichtige Aufgabe, vornehmlich im Hinblick auf den Spracherwerb und die soziale Integration. Schule muss sich besonders auch um die unbegleiteten minderjährigen Ausländern bemühen. Wenn Kinder und Jugendliche in unserem Land eine Zuflucht gefunden haben, werden sie auch mit den medialen Alltäglichkeiten konfrontiert. Genau, wie es für unsere hier lebenden Kinder und jugendliche eine Selbstverständlichkeit ist, sie medienkompetent zu unterrichten, so ist es auch die Aufgabe von Medienbildung, bei ausländischen Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen die Medienkompetenz zu fördern.
Diese Lehrerfortbildung möchte sich dieser Herausforderung stellen und Grundlagen erarbeiten, welche Kompetenzen wir Kindern und Jugendlichen vermitteln müssen.