In Deutschland findet keine Zensur statt. Meinungs-, Wissenschafts- und Kunstfreiheit sind grundgesetzlich (Art. 5, Abs. 1 und 3 Grundgesetz (GG)) geschützt. Um diese Freiheiten einerseits zu garantieren und andererseits mit der ebenfalls im Grundgesetz (Art. 1, Abs. 1 i.V.m Art. 2, Abs. 1 GG) verankerten Aufgabe des Jugendschutzes in Einklang zu bringen, hat der Gesetzgeber ein differenziertes Regelwerk geschaffen, das den unterschiedlichen Grad der Beeinträchtigung bzw. Gefährdung der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen berücksichtigt. Neben dem gesetzlichen und strukturellen Jugendschutz besteht der Ansatz des pädagogischen JMSch darin, Kinder und Jugendliche durch Erziehung und Bildung zu starken Persönlichkeiten zu befähigen, selbstbestimmt, kompetent und sozial verantwortlich mit Medien umzugehen und sie dabei zu unterstützen, sich in der Mediengesellschaft zurechtzufinden und desorientierten und schädlichen Medienbotschaften nicht zu leicht zu erliegen.
Der pädagogische JMSch wendet sich auch an Eltern, Sozialpädagogen und Lehrer/innen, die Verantwortung für Heranwachsende zu tragen. Dazu benötigen sie Wissen über Medien, ihre Chancen und Risiken, ihre Einsatzmöglichkeiten, einen verstärkten Blick auf medienethische Fragestellungen und Wissen über medienpädagogische Zielsetzungen und Konzepte, letztendlich über die Implementierung des JMSch in schulische Mediencurricula.
Medienbildung trägt bei zum Erwerb fachlicher wie überfachlicher Kompetenzen, die für die aktuelle Lebensgestaltung ebenso wie für die Bewältigung künftiger Herausforderungen unverzichtbar sind. Medienbildung in der Schule ist kein Unterrichtsfach und hat keine entsprechend ausgeprägte fachdidaktische Tradition. Daher ist es wichtig, dass Medienkompetenz und Jugendmedienschutz fachunabhängig und pädagogisch betrachtet werden muss.
In dieser Fortbildung werden an ausgewählten Unterrichtsbeispielen für die unterschiedlichen Fächer und Jahrgangsstufen die relevanten Aspekte des Jugendmedienschutzes vorgestellt und erarbeitet, mit dem Ziel, unterrichtliche Tools in das eigene Schulcurriculum zu übertragen und für die Schule tragfähig zu machen.